Page 37 - EINE ZEITREISE AN DER DSB ALEXANDRIA
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Erinnern für die Gegenwart
Eine Zeitreise an der Deutschen Schule
der Borromäerinnen Alexandria
Befehl ausging, waren der Schule gegenüber immer
großzügig und verständnisvoll eingestellt. Weder in
Alexandria noch in Kairo hat man in jenen Jahren
Ungerechtigkeiten oder Schikanen erfahren. Nachdem deutsche
Kriegsgefangene in ägyptischen Lagern untergebracht
waren, hatte man in Amyra (bei Alexandria) zwei
Hospitäler für verwundete Deutschen eingerichtet, ergab
sich für die Borromäerinnen eine zusätzliche Aufgabe.
Es wurden den Schwestern in Alexandria erlaubt, die
verwundeten deutschen Gefangenen zu besuchen und
durch Geschenke zu erfreuen. Hin und wieder durften sie
sogar in deutsche Schule kommen und wurden von den
Schwestern bewirtet. Die deutschen Gefangenen waren
es auch, die für die Kleinen im Kindergarten Spielzeug
und zum Schluss als Dank ein großes
Erwin Rommel Holzkreuz schnitzten, das heute im
genannt Ehrenmal in El Alamein hängt. In den
letzten Kriegsjahren konnte die Schule
„Wüstenfuchs”,
deutscher General- ungestört arbeiten.
feldmarschall und Für Alexandria trat damit eine Zeit in
Militärstratege im
2. Weltkrieg Ruhe ein. Viele Flüchtlinge, die sich in
das Innere des Landes zurückgezogen
hatten, kehrten wieder in ihre alte
mehr
Heimat zurück. Ein Teil der Nichtägypter
war allerdings ausgewandert. So betrug die Schülerzahl
im Jahr 1943/1944: 246 Kinder. Ende Oktober wurden die
Schwestern nochmals für drei Wochen interniert. Dies bedeutete
jedoch für den Unterricht keinerlei Störung. (vgl. Chronik)