Page 17 - EINE ZEITREISE AN DER DSB ALEXANDRIA
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Erinnern für die Gegenwart
Eine Zeitreise an der Deutschen Schule
der Borromäerinnen Alexandria
Ägypten betrachten
Unter dem „Khediven“ (=Vizekönig unter der osmanischen
Oberhoheit) Tawfik aus der Dynastie Mohammed Alis gerät
Ägypten wegen seiner hohen Staatsverschuldung immer
mehr in Abhängigkeit von Großbritannien, obwohl es
offiziell noch Teil des Osmanischen Reiches ist. Infolge der
Wirtschaftspolitik Mohammed Alis und seines späteren
Nachfolgers Said hatte sich Ägypten durch Kanalbau
und Eisenbahnen sowie die gezielte Förderung des
Baumwollanbaus nach langer Stagnation wirtschaft-
lich entwickelt. Alexandria ist jetzt in den Jahrzehnten
nach der Jahrhundertmitte zum bedeutenden Export-
hafen, Wirtschaftszentrum und zur kulturellen Metropole
herangewachsen. Mit einer Bevölkerung von rund
300.000 Menschen ist es der Motor der Verstädterung
und der wirtschaftlichen Entwicklung in Ägypten. Ein Vier-
tel der Bevölkerung Alexandrias sind Europäer, darunter
auch Deutsche, Österreicher und
Übrigens Schweizer.
Mit Hilfe des deutschen Unter der Führung des ägyptischen
und österreichischen Kriegsministers Ahmed Orabi formiert
Konsulates gelang es
dem Franziskanerpater sich Widerstand gegen den
Ladislaus Schneider, eine wachsenden europäischen Einfluss
kleine Wohnung zu mi- im Lande. Mit dem Motto „Ägypten
eten. Der erste Mai 1883
war vorhergesehen für den Ägyptern“ kommt es auch
die Eröffnung der ersten infolge europäischer Provokationen
kath. Schule in Ägypten.
(aus „Chronik der Schule zum Aufstand...
in Alexandrien“, Schwester
Caecilia Everding, Schul- vgl. Festzeitschrift 125 Jahre Deutsche
leiterin1970-1977) mehr Schule der Borromäerinnen, 2009.