Zukunftsvisionen

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Datenverarbeitung heute und morgen

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Was bedeutet der Computer in unserer Gesellschaft? - Ursprünglich als Großanlage nur für wissenschaftliche und militärische Zwecke gedacht, wurde der Computer bald auch zum unentbehrlichen Werkzeug, um Routineaufgaben in der Industrie, in der Verwaltung oder in der Forschung im Sinne einer Rationalisierung exakter und kostengünstiger, aber nicht unbedingt schneller zu erledigen.

Der große gesellschaftliche Wandel kam in den 80er Jahren durch den preiswerten und zuverlässig arbeitenden Mikrocomputer als Herzstück des für jedermann verfügbaren Tisch- und Bürocomputers, des Personalcomputers. Die EDV wurde allen zugänglich, der Computer populär.

Nach einer von der Siemens AG im Juni 1992 veröffentlichten Bedarfsprognose arbeiteten 1980 noch 82% aller Erwerbstätigen ohne Computer, aber im Jahre 2000 werden es nur noch 36% sein. Alle übrigen werden dann als Computer-Anwender mit unterschiedlich hohem Computerwissen (24%) oder als reine Bildschirm-Anwender ohne spezielle Computer-Fachkenntnisse (40%) beruflich mit Computern zu tun haben, heißt es in dieser Studie.

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Die die zu erwartenden Trends sind:
Die Großcomputeranlage im Rechenzentrum bleibt für spezielle wissenschaftliche und zentrale Aufgaben, die Abfrage großer Datenbestände, wie eh und je wichtig. Der Zuwachs hält sich in überschaubaren Grenzen. Hier sind EDV-Experten für den sicheren und störungsfreien Computerbetrieb zuständig. Der einzelne Anwender benötigt kein spezielles Computerwissen, sondern profitiert von den Leistungen dieser Rechenzentren über öffentliche nationale und internationale Datennetze und Benutzerterminals an unterschiedlichen Arbeitsplätzen. Beispiele sind Bankensysteme, Buchungssysteme für Fluggesellschaften, Eisenbahnen, Reisebüros usw., aber auch Dokumentationssysteme, Datenbestände in Behörden u.a.

 

Ähnlich sind Computer unterschiedlicher Größe einzuordnen, wenn sie Spezialzwecken dienen, etwa der Steuerung und Überwachung fertigungstechnischer Abläufe (Prozessrechner), der Steuerung von Werkzeugmaschinen oder Transporteinrichtungen, für medizinische Untersuchungen, im Zahlungsverkehr, bei der Forschung, der Raumfahrt u.v.a. Auf diesen Anwendungsgebieten ist mit einer noch schwer abschätzbaren, aber sicherlich interessanten Weiterentwicklung zu rechnen. Der Einfluss dieser Entwicklungen auf unsere Gesellschaft wird noch spürbarer, allgemein akzeptiert, aber eher indirekt bleiben. Der Ersatz eines direkten persönlichen Kontaktes durch die Hantierung einer Computereinrichtung oder die Auswertung einer mittels Computer erzeugten Ergebnisses dürfte jedoch weniger auf breite Zustimmung stoßen.

 

Zusätzlich wird es vermehrt auch kritische Stimmen geben, die in der Abhängigkeit von unüberschaubaren, automatisch und deshalb nicht mehr kontrollierbaren Verfahrensabläufen eine Gefahr für den individuellen und damit humanen Umgang der Menschen untereinander sehen. Diese Kritik ist sehr ernst zu nehmen, zum Beispiel spätestens dann, wenn ein Geldautomat einen falschen Geldschein ausgegeben hat. Entwicklungen wie die Schaffung von Datenschutzgesetzen zum Schutz der Persönlichkeit vor anonymen und in gefährlicher Weise interpretierbarer Datenfluten sind ein deutliches Zeichen für einen notwendigen Wandel des Denkens. Selbst das Bewusstsein, dass es nachweislich unmöglich ist, ein garantiert fehlerfreies Computerprogramm zu schreiben, wird heute noch gerne verdrängt. Eine Anhängigkeit von einem automatisch gesteuerten Prozess wird immer problematisch bleiben.

 

Die Mikrocomputer am unteren Ende der Computergrößenskala haben eine ähnliche Auswirkung. Mikrocomputer finden wir in zunehmendem Maße in praktisch allen technischen Einrichtungen des täglichen Lebens: Bei Haushaltsgeräten, in der Unterhaltungselektronik, in Autos, in Fahrstühlen oder in Geldautomaten, ja selbst beim Fahrradtachometer, in der Armbanduhr oder zur Steuerung von Kochherden, Kühlschränken oder Waschmaschinen. Wir spüren die Anwesenheit dieser Computer, aber sie entziehen sich unserer Erfahrung, weil sie jeweils nur für einen ganz bestimmten Zweck ausgelegt und eingerichtet sind. Wir können sie in ihrer einmal festgelegten Funktion nicht mehr verändern. Diese Mikrocomputer sind nicht frei programmierbar.

 

Der privat oder geschäftlich genutzte persönliche Computer, als Desktop, dem Tischgerät, als Laptop, dem Schoßgerät, oder gar als Notebook, dem elektronischen Notizbuch - ist erst knapp ein Dutzend Jahre alt und seit noch kürzerer Zeit wirklich populär geworden. Aber er hat einen Wandel im Alltag eingeleitet, der differenziert zu betrachten ist, denn Vor- und Nachteile für unsere Gesellschaft liegen eng beieinander.

Literatur:    Helbig "Politik im Aufriss" , May "Handbuch zur öko. Bildung" 

Ein Dankeschön an T.Kruscha, P.Feldmann und D.Hössel vom Werratal-Gymnasium Schwallungen

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