Witziges und Nachdenkliches zur Auflockerung des Unterrichts

1. Aus verschiedenen Ausgaben der Computerzeitung (Konradin-Verlag)

Fehlerhafte Konfektion

London - Wer etwas auf sich hält, kauft seinen feinen Zwirn beim Herrenausstatter in London. Die Online-Anprobe macht aber noch Probleme.
Der Herr von Welt informiert seinen Ausstatter via Web über seine Körpermaße, die - noblesse oblige - nur verschlüsselt übertragen werden. Doch die Verschlüsselungsroutine führte zu Programmfehlern. Auf die übertragenen falschen Maße reagierte erst das System patzig, dann der Kunde verärgert. "Sie sind übergewichtig, Ihre Proportionen stimmen nicht. Da hilft auch kein Anzug von uns.", kommentierte das System, statt einen Besuch im Atelier zu empfehlen.
(1997)

User killt seinen PC

Washington - Nach der Evakuierung eines Häuserblocks gelang es der Polizei, einen 43jährigen Mörder festzunehmen. Das Opfer: ein PC.
Nachbarn hatten die Polizei alarmiert, nachdem sie in einem zweistöckigen Wohnhaus sieben Schüsse gehört hatten. Sergeant Keith Moon gelang es den Schützen am Telefon zur Aufgabe zu überreden. Allerdings staunte Moon nicht schlecht, als er im Arbeitszimmer des Täters einen gemeuchelten PC vorfand. Der Polizeibericht meldet vier Einschüsse in der Festplatte und ein Projektil, daß zur Implosion des Monitors geführt hatte. Als Tatmotiv wird Frustration vermutet.
(1997)

Genie oder Unfähigkeit

Redmond - Microsofts Java-Compiler widersetzt sich nicht nur Suns Kompatibilitätstests, er definiert auch die Fakultät von 5 neu.
Bill Gates ist ein Freund von kleinen Zahlen. Er hat nicht nur die Anzahl verbreiterer Betriebssysteme reduziert, er schickt sich nun auch an, das mathematische Modell der Fakultät zu revolutionieren. Tüftler haben entdeckt, daß ihre Java-Programme nach der Optimierung mit Microsofts Just-in-time-Compiler neue Ergebnisse liefern - die Zahlen werden kleiner. Die Fakultät von 5 ist dadurch auf überschaubare 15 geschrumpft, vor Gates war sie noch dreistellig.
(1999)

Handys machen arm

Stockholm - Gerichtsvollzieher in Schweden müssen keine Angst vor Arbeitslosigkeit haben. Dafür sorgt der Handy- und Internet-Boom.
Die Kommunikationswut der schwedischen Jugend hält die Gericht in Atem. Die dortige Justiz vermeldet eine drastische Zunahme der 20- bis 30jährigen, die ihre Rechnungen für Mobiltelefone oder den Iternetzugang nicht mehr bezahlen können. Ob die blonden Twens mit einem Kuckuck am Ohr immer noch genauso viel quasseln müssen, blieb jedoch unklar. Ebenso, ob die schwedischen Gerichtsvollzieher nun einen Ericsson-Fanclub gründen wollen.
(1998)

Internet für Heimwerker

Saanich - In Kanada überraschte ein 15jähriger die Fachwelt mit einer Bombe, die er nach einer Bastelanleitung aus dem Internet gebaut hatte.
Alarmiert von der völlig verängstigten Mutter des Teenagers, entdeckte die Polizei in dessen Zimmer eine perfekt designte Bombe und evakuierte sofort den ganzen Wohnbezirk. Sprengstoffexperten benötigten anschließend vier Stunden, um das explosive Machwerk zu entschärfen. Bei der Vernehmung gab der Jugendliche an, hauptsächlich zur Stillung seines Wissensdurstes im Internet zu surfen. Die praktische Umsetzung der Bombe sei einfach gewesen.
(1996)

Moderner Pranger

Oslo - Fotos Osloer Bordellbesucher finden sich neuerdings wider den Willen der Freier auf der Internet-Homepage eines Technikfreaks.
Fasziniert von den Möglichkeiten, Fotos im Web zu veröffentlichen, installierte der Jungfilmer gegenüber dem Bordell eine Videokamera, filmt seitdem die Gäste und publiziert die Fotos tagesaktuell auf seiner Site, die sich offentsichtlich eines regen Zuspruchs erfreut. Die Osloer Polizei hat zur Klärung der Rechtslage jetzt ein Gutachten der Datenschutzbehörde angefordert. Möglich, daß deren Entscheidung vom Freizeitverhalten der Beamten beeinflußt wird.
(1998)

"No drugs" für den PC

Clifton - Der übermäßige Genuß von Marihuana kann indirekt auch für den heimischen PC gefährlich werden.
Im US-Bundesstaat hat ein 24-jähriger seinen PC mit mehreren Schüssen niedergestreckt, weil er meinte, es handele sich um einen Eindringling. Ein Computerspiel hatte Schußgeräusche von sich gegeben, und der Mann erwiderte das Feuer. Anschließend rief er die Polizei an und erklärte, er habe sich in Notwehr verteidigt und einen Einbrecher daran gehindert, seine Wohnung zu betreten. Der Polizei wurde einiges klar, als sie bei dem Mann eine Zimmerplantage mit Hanfpflanzen entdeckte. (1998)

Griechen haben Pech

Brüssel - Beim ersten Internet-Chat-in von EU-Kulturkommissar Marcelino Oreja mußten die Griechen "leider draußen bleiben".
Oreja, stets bemüht, Brücken zwischen den Kulturen der 15 EU-Mitgliedsstaaten zu bauen, beantwortete unter Zuhilfenahme von elf Übersetzern bis zu 80 Anfragen pro Stunde. Wenig Glück hatten die Griechen, die des Englischen nicht mächtig sind: Weil die Internetsoftware ihrerseits das griechische Alphabet nicht beherrscht, mußte Oreja bei entsprechenden Anfragen aus Hellas passen und die Griechen in ihrem ausgeprägten Nationalstolz kränken.
(1999)

Viruswarnungen kosten Arbeitszeit

Mit einer Aufklärungskampagne will die TU Berlin die ständige Weiterverbreitung von Virenwarnungen im Netz, sogenannte Hoaxes, stoppen.
Erst vor kurzem hat eine falsche Viruswarnung für Aufregung gesorgt, die Microsoft in ihrem gefälschten Absender auswies. Falsche Warnungen führen nach Angaben der Berliner Wissenschaftler zu Produktionsverlusten vor allem durch verlorene Arbeitszeit. Die Flut irreführender E-Mail-Nachrichten sei ein soziologisches Phänomen.
Hoaxes erkennt man nach Angaben der TU Berlin vor allem an den folgenden Bestandteilen: Der Virus habe abenteuerliche Möglichkeiten entwickelt, er rufe Hardwareschäden hervor oder infiziere den PC schon beim Öffnen einer E-Mail. Der neue Virus sei noch nie dagewesen und für Antivirenprogramme unauffindbar. Der Empfänger solle unbedingt die Warnung an alle Freunde und Bekannte weiterversenden. Die Wissenschaftler raten, Hoaxes schnell zu löschen und zu vergessen.

Netz-Freak obdachlos

Novato - Ein Kalifornier opferte seine Einkünfte für Online-Dienste und verzichtete auf einen festen Wohnsitz.
Der Obdachlose wurde beim Diebstahl von Batterien verhaftet. Bei der folgenden "Hausdurchsuchung" staunte die Polizei: Neben einer Sperrmüllmatratze fanden sich Laptop, Modem und Handy, für die der Gelegenheitsarbeiter die Batterien benötigte Bei seiner Vernehmung sagte er, online zu sein wäre ihm wichtiger, als ein Dach über dem Kopf zu haben: "Im Netz fand ich endlich Freunde." Neben den Kosten fürs Netz habe sein Geld nur noch zum Essen und Duschen gereicht.

Fundamentalismus - Theologe hält Mac für Teufelszeug

Cupertino - Satanismus ist nach Ansicht eines fundamentalistischen US-Theologen das Apple-Betriebssystem OS-X. Schließlich trage der Unix-Kern den Namen Darwin, und die Evolutionslehre dieses Forschers lehnt Richard Paley als unchristlich ab. Darwin sei dazu noch Opensource und damit unverhohlener Kommunismus. Der angebissene Apfel schließlich, das Apple-Logo, sei ganz klar ein Bezug auf den Sündenfall.

Tödliches Spiel im Internet-Café

Sein ausuferndes Daddeln am Computer soll einem 24-jährigen Südkoreaner zum Verhängnis geworden sein. Nachdem er 86 Stunden ohne Pause in einem Internet-Café gespielt hatte, ist der Mann vermutlich an Kreislaufversagen gestorben. Nach Zeugenaussagen gönnte er sich in dieser Zeit weder Schlaf noch ordentliches Essen. Welches Computerspiel auf den 24-Jährigen eine derart tödliche Faszination ausgeübt hat, ist nicht bekannt. Südkorea gilt als ausgesprochen Internet-freundliches Land und hat 22000 Cyber-Cafés.

Sommerzeit

Berlin - Ausgerechnet der Weckdienst der Telekom hat die Umstellung auf die Sommerzeit am Sonntagmorgen teilweise "verschlafen". "Etliche Menschen sind zur alten Zeit geweckt worden" , sagt eine Mitarbeiterin des Erinnerungsservice in Berlin. Telekomsprecher Stephan Broszio bestätigte, dass in verschiedenen Städten manche Weckanrufe eine Stunde zu spät kamen. Der Grund für die Verspätungen seien nach einer Systemumstellung technische Probleme bei Computern gewesen, mit denen die Mitarbeiter des Weckdienstes arbeiten.
Thüringische Landeszeitung, 26. 3. 2001

Bill Gates und die Autos

Zurueck